P2P Portfolio Update 10/2023: Neue Gebühren – Zerstört Estateguru sich selbst?

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Das P2P Portfolio Update gehört seit Januar 2019 zu den regelmäßigen Formaten auf meinem Blog. Hier bekommen Investoren einen transparenten Einblick zu den Entwicklungen meines persönlichen P2P Kredite Portfolios, inkl. Einnahmen, Performance, Transaktionen und Wertentwicklung.

Außerdem blicke ich auf die wichtigsten Entwicklungen und Updates der einzelnen P2P Kredite Plattformen zurück und versuche diese für euch zu bewerten und einzuordnen. In diesem Monat geht es im Schwerpunkt um die neu eingeführten Verwalungsgebühren bei Estateguru, die Performance bei LANDE und ob man jetzt seine jordanischen Kredite auf Esketit verkaufen sollte oder nicht.

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Mein P2P Portfolio im September 2023

Zunächst eine Übersicht, wie sich mein P2P Kredite Portfolio im September 2023 entwickelt hat.

Einnahmen

Meine Einnahmen durch P2P Kredite lagen im September 2023 bei 600 Euro. Das entspricht somit dem dritten Monat in diesem Jahr, in dem ich die Marke von 600+ Euro knacken konnte. Von meinen Rekordeinnahmen vom Vormonat (658 Euro) bin ich allerdings ein gutes Stück entfernt gewesen.

Neue Bestwerte, in Bezug auf meine persönlichen Einnahmen bei einzelnen P2P Plattformen, die gab es im Vormonat bei PeerBerry (277 Euro) und bei Esketit (143 Euro).

Performance

Die beste Performance in meinem Portfolio wird weiterhin von PeerBerry abgeliefert (13,07%), der größten Position in meinem Portfolio. Danach folgen Income Marketplace mit 12,18% und Viainvest mit 11,20%.

Negativer Spitzenreiter ist und bleibt Bondora Portfolio Pro mit 1,58%.

Transaktionen

Im Vormonat gab es insgesamt sechs Transaktionen. Bei den Einzahlungen sind 2.000 Euro neu bei Esketit hinzugekommen, sowie jeweils 1.000 Euro bei PeerBerry, LANDE und HeavyFinance.

Bei den Auszahlungen habe ich 2.893 Euro von Bondora Go&Grow abgezogen, wodurch meine Position jetzt komplett aufgelöst worden ist. Zudem konnte ich weitere 200 Euro von Bondora Portfolio Pro abziehen.

Im Ergebnis liegt mein Netto-Einzahlungsergebnis bei 1.907 Euro im September 2023.

P2P Portfolio

Der Wert meines ausstehenden P2P Kredite Portfolios hat sich im September 2023 von 75.612 Euro auf 78.050 Euro erhöht. Im nächsten Monat könnte bereits die Marke von 80.000 Euro fallen und vielleicht sogar auch meine bisherige Rekordmarke von 80.715 Euro (Januar 2020).

Road to 160K

Vor ziemlich genau zwei Jahren, im September 2021, habe ich mir das Ziel gesetzt bis März 2027 ein P2P Portfolio in Höhe von 160.000 Euro aufzubauen. Dafür müsste ich jeden Monat 1.000 Euro neu einzahlen, bei einer linearen Gesamtperformance von 10%.

Aktuell liege ich 477 Euro unter dem geplanten Soll. Hauptursache ist dabei mein Performance-Delta, welches aktuell bei 2.819 Euro liegt. Das verdeutlicht meine noch unzureichende Ziel-Performance von 10%. Positiv ist hingegen, dass meine plattformübergreifende Performance sowohl im Juni 2023 als auch im August 2023 erstmalig bei 10+% lag. Der Trend geht hier also in die richtige Richtung.

Ein ausführliches Update zu meiner “Road to 160K” gibt es in diesem Artikel / Video.


Viva Espana: Spanischer Kreditgeber auf PeerBerry 

Die Aventus Gruppe hat mit Smartcredito aus Spanien einen weiteren Kreditgeber auf den PeerBerry-Marktplatz hinzugefügt und somit für etwas mehr Entlastung bei der hohen Investoren-Nachfrage gesorgt. Die Rahmenbedingungen sehen so aus: Eine Kreditlaufzeit von bis zu 30 Tagen, eine jährliche Rendite von 10% sowie die klassische Rückkauf- und Konzerngarantie.

Smartcredito (Arena Finance Spain S.L.), die aktuell über 15 Mitarbeiter verfügen, wurde im Mai 2023 von der Aventus-Gruppe gegründet. Der Kreditgeber bietet seinen Kunden Darlehen von bis zu 1.000 Euro an. Das Portfolio des Kreditgebers liegt aktuell bei 250.000 Euro.

Die Smartcredito-Kredite werden dreimal wöchentlich – montags, mittwochs und freitags – auf PeerBerry gelistet. Für wen die Kredite ins Profil passen, der sollte seine Auto Invest Einstellungen entsprechend anpassen.

Den Statistiken kann man entnehmen, dass die Nachfrage weiterhin sehr hoch zu sein scheint. Im September wurden 75,7 Mio. Euro an Krediten finanziert – ein neuer Rekordwert für die Plattform. Das verwaltete Portfolio ist hingegen auf 117+ Mio. Euro angestiegen.

In meinen PeerBerry Erfahrungen kannst Du mehr über den in Kroatien firmierten P2P Marktplatz herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 0,5% Bonus (90 Tage) für Deine ersten Investments.


Jordanische Kredite auf Esketit vom Krieg in Israel betroffen? 

Der Krieg im Nahen Osten betrifft in Teilen auch Privatanleger, die beispielsweise in jordanische Kredite auf Esketit investiert haben. Sollte jetzt aktiv gehandelt werden?

Auf Telegram hat das lokale Management einen kurzen Kommentar abgegeben und versucht die Lage einzuordnen. Dabei ging es um die politische Instabilität im Nahen Osten und dass Jordanien, aufgrund seiner Neutralität, stets ein stabiler Eckpfeiler in der Region gewesen sei. Beeinträchtigungen, aufgrund des Krieges, sehe man am ehesten im Tourismus-Sektor.

Ansonsten verlaufe der Alltag in Jordanien ohne jegliche Einschränkungen. Stattdessen gebe es beim Kreditgeber Money For Finance ein stabiles Wachstum beim Kreditvolumen, bei einem gleichzeitig kalkulierbarem Risikoprofil.

Und wie sehen das die Privatanleger? Bei einer Umfrage haben ca. die Hälfte der 184 Teilnehmer angegeben, dass diese ihr Investment auf Esketit unverändert weiterlaufen lassen werden. 32% werden ihr Investment vorübergehend pausieren, während 12% ihre Investments verkaufen und 8% ihre Position erhöhen werden. Ein buntes Mix, jedoch mit einer Tendenz von Business as Usual und leichter Vorsicht. Sieht man sich den Sekundärmarkt auf Esketit an, dann scheint es momentan keine Panik zu geben, da jordanische Kredite zwar zum Verkauf angeboten werden, allerdings keine davon mit Abschlag.

Dass politische Risiken nicht zu unterschätzen sind, hat nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine verdeutlicht. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden meine jordanische Strategie vorübergehend zu pausieren und keine Reinvestitionen vorzunehmen. Über die diversifizierte Strategie bin ich allerdings weiterhin in Jordanien investiert.

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Wie geht es weiter bei Income Marketplace?

Auch bei Income Marketplace gab es in den letzten Wochen wieder einige neue Entwicklungen. Positiv zu erwähnen ist, dass das Thema Cashdrag wohl vorübergehend überwunden zu sein scheint, da es jetzt regelmäßig neue Kredite über den Primärmarkt zu kaufen gibt. Dadurch ist auch das verwaltete Portfolio zuletzt wieder von 10,4 Mio. Euro auf 12,2 Mio. Euro angestiegen.

Zudem gab es einige Rückzahlungen seitens der Kreditgeber. Bei Vivus sind ca. 800.000 Euro zurückgeflossen, wodurch jetzt “nur” noch 550.000 Euro an Pending Payments offen sind. Juancho hat seine verbliebenen Buybacks zurückgekauft und auch von ClickCash gab es 3.000 Euro die an Investoren ausgezahlt werden konnten.

Die Situation bei Income Marketplace kann insgesamt durchaus umstritten bewertet werden. Auf der einen Seite gibt es Verständnis für den immer noch jungen Markplatz, der nach bestem Wissen zu agieren scheint, auf der anderen Seite gibt es Unzufriedenheit aufgrund der sich in die Länge ziehenden Rückzahlungen und die scheinbare Hilf- und Planlosigkeit der Plattform.

In der Realität ist die Situation allerdings etwas komplexer als man zu glauben scheint. Persönlich bekomme ich hier einen relativ guten Einblick wie gewissen Themen miteinander zusammenhängen, jedoch kann ich leider nicht über alles davon berichten. Was ich jedoch sagen kann ist, dass es bald ein neues Medium geben wird, welches Anlegern von Income Marketplace – und diejenigen, die es noch werden wollen – hoffentlich weiterhelfen wird einen besseren Einblick in die Prozess und die Hintergründe des Marktplatzes zu bekommen.

Vielleicht sogar schon bis zum nächsten Depot Update. Stay Tuned!

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Performance bei LANDE noch in Ordnung?

Was gibt es Neues bei LANDE? In den letzten Wochen und Monaten ist es etwas ruhiger um die lettische Agrar-Plattform geworden. Es gab weder größere Ankündigungen noch sonstige erwähnenswerten Neuigkeiten.
Daher hier mein aktueller Blick auf die Plattform:

Im September hat man die Marke von 15 Mio. Euro an finanzierten Agrar-Krediten durchbrochen. Noch nicht die ganz große Welt, aber insgesamt sieht das Wachstum sehr organisch und natürlich aus. Gleiches gilt für die neuen Anleger. Mit knapp 6.000 Investoren hat man die Nutzerbasis in diesem Jahr schon fast verdoppeln können.

Das Kreditangebot ist für diesen Zeitpunkt des Jahres noch relativ hoch und stabil. Ein Grund dafür ist unter anderem der Markteintritt in Rumänien, wo es zunehmend mehr Kredite gibt. Auch litauische Kredite sind zuletzt häufiger vertreten gewesen. Trotz allem könnte das Angebot gegen Winter wieder etwas knapper werden.

Die Performance zeigt sich weiterhin stabil. Aktuell sind 1,33% des Portfolios im Rückgewinnungsprozess (152.000 Euro), was in absoluten Zahlen ca. 1,8% aller ausstehenden Kredite entspricht. Hinzu kommen 4,21% an Krediten mit 60+ Tagen Verspätung (483.000 Euro). Sobald die Erträge für die Ernte reinkommen, könnte sich dieser Wert wieder verringern. Aber selbst wenn nicht, dann wäre eine Ausfallquote von 5% bis 6% immer noch vorzeigbar.

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Estateguru führt neue Gebühren ein: 0,6% Rendite weniger!

Estateguru hat jüngst eine neue Gebührenstruktur angekündigt, bei der Privatanleger zukünftig einen Teil ihrer Gewinne abgeben müssen. Dabei handelt es sich um eine „AUM-Gebühr“ (Assets Under Management – Vermögensverwaltungsgebühr), welche bereits für institutionelle Investoren gilt. Nun möchte man scheinbar auch stärker in die Taschen des „kleinen Mannes“ greifen.

Die monatliche Gebühr beträgt 0,05% des Kapitalsaldos bei laufenden Krediten und gilt für Anleger, die innerhalb des jeweiligen Monats Erträge aus ihrem ausstehenden, laufenden Kapital erhalten haben. Im Klartext bedeutet das, dass bei einem ordnungsgemäß laufenden Portfolio 0,6% weniger Rendite pro Jahr sind. Bei einem Portfolio von 10.000 Euro wären das zum Beispiel 60 Euro im Jahr.

Die Gebühr gilt für alle Kredite, die nach dem 01.11.2023 gekauft werden. Die Gebührenobergrenze liegt bei 50 Euro pro Monat (100.000 Euro Portfolio).

Wenn man es mit Humor nehmen möchte, dann könnte man jetzt davon ausgehen, dass die Verwaltungsgebühr, bei der ohnehin sehr schlechten Performance des Kreditportfolios (aktuell ist jeder zweite Euro auf der Plattform im Inkasso-Prozess) wohl sowieso nicht fällig wird. Zur traurigen Wahrheit gehört aber auch, dass – wie im letzten Depot Update ausgeführt – die Plattform aufgrund der finanzielle Schieflage wohl keine andere Möglichkeit besitzt und jetzt dringend weitere Umsatzquellen auftreiben muss.

Aber sein wir mal ehrlich: Dass normale Privatanleger, die aufgrund der schlechten Performance ohnehin schon von einer deutlich geringeren Renditeerwartung ausgehen müssen, jetzt auch noch bis zu 0,6% der jährlichen Rendite abgeben müssen, wird langfristig wohl keinen Investor davon überzeugen Estateguru nochmal eine Chance zu geben. Insofern könnte der Zeitpunkt dieser Entscheidung kaum schlechter gewählt sein! Dass Seuchenjahr geht für Estateguru nahtlos weiter.

In meinen Estateguru Erfahrungen kannst Du mehr über den in Estland firmierten P2P Marktplatz herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 0,5% Bonus (90 Tage) für Deine ersten Investments auf der Plattform.


Ist Crowdpear der beste Newcomer in 2023?

Immobilien sind in der aktuellen Marktphase, in Zeiten steigender Zinsen, sicherlich kein einfaches Investment für viele P2P Investoren. Dennoch scheint sich Newcomer Crowdpear bis jetzt recht ordentlich zu schlagen mit seinen litauischen Projekten. Hier ein paar aktuelle Zahlen und Statistiken:

  • Erhalt der ECSP Lizenz in Q2/2023
  • 1,33 Mio. Euro an finanzierten Krediten in Q3 (+72% zu Q2/2023)
  • Alle Kreditnehmer sind aktuell im Rückzahlungszeitplan
  • Ausstehendes Portfolio bei 2,4 Mio. Euro
  • Insgesamt 51 finanzierte Projekte aus Litauen
  • Durchschnittlicher LTV bei 57%
  • 3.564 angemeldete Investoren, davon 30% aktiv investiert

Wer in Immobilien investieren will, für den sollte Crowdpear aktuell eine der ersten Adressen sein. Persönlich habe ich jeweils 1.000 Euro im September und Oktober investiert. Zudem werden weitere Gelder, sofern diese von Estateguru zurückfließen sollten, bis auf weiteres zu Crowdpear umgeschichtet.

In meinen Crowdpear Erfahrungen kannst Du mehr über die in Litauen firmierte P2P Platttform herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 0,5% Bonus (90 Tage) für Deine ersten Investments.


Exit bei Bondora Go&Grow 

Nachdem ich monatelang mein Portfolio bei Bondora Go & Grow habe auslaufen lassen, konnten im September nun auch die letzten Gelder abgezogen werden. Zur Erinnerung: Der Hauptgrund für diese Entscheidung war die anhaltende Intransparenz bezüglich der Performance des Kreditportfolios. Für meine derzeitigen Anforderungen an ein stabiles P2P Investment ist das am Ende zu wenig.

Von daher ist meine Entscheidung eine Konsequenz meiner persönlichen Ansprüche und kein persönlicher Rachefeldzug oder Boykott-Aufruf, so wie es manche anonymen User unter meinem YouTube-Short kommentiert hatten.

In der nächsten Woche werde ich dieses Thema nochmal aufgreifen und darauf eingehen, warum meine Entscheidung für so viel Unmut bei manchen Bondora Fanboys geführt hat und worauf es bei der Debatte um meinen Bondora Exit eigentlich gehen sollte. Stay Tuned!


Video: P2P Portfolio Update 10/2023


Weitere Informationen zu besprochenen P2P Plattformen

Hi, ich bin Denny! Seit Januar 2019 schreibe ich auf diesem Blog über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P Kredite. Meine Analysen sollen Investoren dabei helfen reflektierte und gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Dafür schaue ich mir die Risikoprofile der einzelnen P2P Plattformen an, hinterfrage deren Entwicklungen und teile meine persönlichen Einschätzungen mit meiner Community. Mein Bestseller "Geldanlage P2P Kredite" gilt in Fachkreisen als das beste deutschsprachige Finanzbuch zum gleichnamigen Thema.

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