Lande CEO Interview 2024: Operative Veränderungen, Green Loans, neues Inkasso-Vorgehen und Finanz-Kennzahlen 2023

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Am 10. Juni 2024 stand mein erstes Treffen in Riga an, welches mich zu Lande CEO Nikita Goncars geführt hat. Der Eindruck, den man online von ihm vermittelt bekommt, hat sich auch beim persönlichen Kennenlernen bestätigt. Ruhig, kompetent und reflektiert in seinen Ansichten.

Inhaltlich haben wir uns viel über die operativen Themen bei Lande ausgetauscht, an denen die Plattform zuletzt viel gearbeitet hat. Dazu gehörten die verbesserte IT, das Vorgehen in den bestehenden Kredit-Märkten oder auch neue Prozess bei den Rückgewinnungen.

Am Ende bleibt ein insgesamt positiver Eindruck zurück, welcher mir persönlich Zuversicht für die weitere Entwicklung von Lande gibt.

Lande CEO Interview 2024

Auf meinem englischen YouTube-Kanal könnte ihr euch das komplette Gespräche in voller Länge anhören.

Lande CEO Interview 2024: Zusammenfassung

Nachfolgend findet ihr eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen aus dem Interview.

Operative Updates

Lande 2.0: Lande hat in den letzten 6 bis 9 Monaten viele operative Themen auf den Kopf gestellt und überarbeitet. Dazu gehörten Anpassungen im Bereich IT, Kreditvergabe oder Inkasso. Die Infrastruktur des Unternehmens wurde in der Folge von einzelnen Aufgabenfeldern für alle Märkte auf ein hierarchisches System pro Kreditmarkt umgestellt. Damit sehe man sich für die nächsten drei bis fünf Jahre gut aufgestellt, bevor man die Struktur ggf. erneut anpassen müsse.

 IT-Infrastruktur: Ein Fokus-Thema ist in den letzten Monaten der Bereich IT gewesen. Mit dem neuen CTO habe man eine Vielzahl automatisierter Tests durchgeführt, das System auf Fehler überprüft und dann ggf. Änderungen vorgenommen. Laut dem Lande CEO sei man jetzt eine der sichersten Plattformen in Bezug auf die Zuteilung von Geldern. Die letzte Baustelle sei die Wiedereinführung des Sekundärmarktes. Hier plant man weiterhin am Zeitplan bis Ende Juni festzuhalten.

Kredit-Märkte: Für Lettland erkenne man für sich ein Marktpotenzial von ca. 7 Mio. Euro pro Jahr, ohne dabei an Qualität bei der Performance einzubüßen. Das stärkste Wachstum sehe man hingegen in Rumänien, die vom Volumen her den lettischen Markt in 2025 überholen sollten (7 bis 10 Mio. Euro pro Jahr). Litauen ist hingegen ein eher gesättigter Markt mit viel Wettbewerb, was die Akquise-Kosten relativ hoch ausfallen lässt. Zudem gebe es Beschränkungen was Gebühren bei Zahlungsrückständen- oder Ausfällen angeht, was Litauen insgesamt weniger attraktiv macht. Der Fokus werde vorerst auf den drei bestehenden Märkten bleiben, mit einem Volumen von ca. 1 Mio. Euro pro Monat.

Inkasso: Auch im Bereich der Rückgewinnungen habe man seine Prozesse überarbeitet. Statt des zuvor weicheren Ansatzes, wo man nach 90 Tagen in den intensiveren Dialog mit den Kreditnehmern gegangen ist, werden die Verträge jetzt deutlich schneller nach 60+ Tagen Zahlungsverzug aufgekündigt und die Gerichtsverfahren eingeleitet.


Green Loans & Besicherungen durch Ernte-Kredite

Green Loans: Angesprochen auf die Green Loans meinte der Lande CEO, dass es sich dabei durchaus um eine interessante Option handele und man bereits von Institutionen, die Kohlenstoff-Zertifikate ausstellen, jedoch keine Kredite vergeben, angesprochen worden sei. Man sehe Green Loans zwar als eine gute Option für Investoren mit größerem Risiko-Appetit an, vereinzelte Skandale aus der Vergangenheit und ein möglicherweise zurückgehendes Interesse deuten aber eher darauf hin, dass man vorerst nicht in diese Richtung gehen werde.

Ernte-Kredite: Der Anteil, der mit Ernte besicherten Kredite, ist in den letzten drei Jahren von 40% auf 10% abgesunken. Ursache dafür sind die Erfahrungen nach dem Ukraine-Krieg, wo viele Kreditnehmer die Verträge mit den Käufern gekündigt hätten, um in der Folge bessere Preise zu erzielen. Die schlechtere Planbarkeit und Volatilität habe Lande dazu veranlasst die Besicherungen mit Ernte-Erträgen zurückzufahren.


Finanzen & Ziele 2024

Finanzen: Der Umsatz lag 2023 bei ca. 2 Mio. Euro und konnte somit ungefähr vervierfacht werden. Die ca. 450.000 Euro Rücklage von der Finanzierungsrunde sind weiterhin nicht angefasst worden. Die meisten Investitionen gab es zuletzt in die Mitarbeiter-Aufstockung. Im Sommer wird der auditierte Geschäftsbericht veröffentlicht werden und bis auf weiteres plant man keine Gebühren für Investoren einzuführen.

Ziele 2024: Für dieses Jahr will man bescheiden bleiben und weiterhin versuchen die Prozesse zu optimieren. Keine neuen Märkte, Produkte oder Dienstleistungen sind geplant. Stattdessen will man sich auf die Portfolio-Qualität und die Rückgewinnungen konzentrieren.


Wichtiger Hinweis

Die Zusammenfassung spiegelt lediglich die Aussagen vom Lande CEO wider. Eine Einordnung und Bewertung der Aussagen wird nach meiner P2P Kredite Reise im Baltikum erfolgen.

Bis dahin finden interessierte Anleger eine ausführliche Analyse der Plattform in meinen Lande Erfahrungen.


Weitere Informationen zu besprochenen P2P Plattformen

Hi, ich bin Denny! Seit Januar 2019 schreibe ich auf diesem Blog über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P Kredite. Meine Analysen sollen Privatanlegern dabei helfen reflektierte und gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Dafür schaue ich mir die Risikoprofile der einzelnen P2P Plattformen an, hinterfrage deren Entwicklungen, teile meine persönlichen Einschätzungen und beobachte übergeordnete Trends aus der Welt des Crowdlendings.    
Mein Bestseller "Geldanlage P2P Kredite" gilt in Fachkreisen als das beste deutschsprachige Finanzbuch zum gleichnamigen Thema. Zudem versammeln sich in der P2P Kredite Community auf Facebook tausende von Privatanlegern, die sich regelmäßig über die Anlageklasse P2P Kredite austauschen. 

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