P2P Depot Update 08/2023: Income Marketplace neues Sorgenkind?

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Seit Januar 2019 veröffentliche ich regelmäßig ein Depot Update / P2P Kredite Monatsrückblick. Das Format zählt somit zu den ältesten und etabliertesten auf meinem Blog. Es untergliedert sich dabei in zwei Bereiche:

Erstens: Ich berichte über die Depot Updates meines persönlichen P2P Kredite Portfolios, inkl. Einnahmen, Performance, Transaktionen und Wertentwicklung.

Zweitens: Ich blicke auf die wichtigsten Entwicklungen und Updates der einzelnen P2P Plattformen zurück und versuche diese für euch zu bewerten und einzuordnen.


Mein P2P Portfolio im Juli 2023

Zunächst eine Übersicht, wie sich mein P2P Kredite Portfolio im Juli 2023 entwickelt hat.

Einnahmen

Meine Einnahmen durch P2P Kredite lagen im Juli 2023 bei 569 Euro. Das entspricht meinen zweithöchsten Einnahmen im aktuellen Kalenderjahr. Neue Bestwerte, in Bezug auf meine persönlichen Einnahmen bei einzelnen P2P Plattformen, gab es im Vormonat nur bei Income Marketplace (67,41).

Performance

Die beste Performance in meinem Portfolio wird weiterhin von PeerBerry abgeliefert (13,03%), gefolgt von Income Marketplace (11,54%) und Viainvest (11,19%). Aufgrund der vielen Ausfälle bei EstateGuru ist meine Gesamtperformance mittlerweile auf 7,13% abgerutscht. Die rote Laterne liegt weiterhin bei Bondora Portfolio Pro mit 1,95%.

Transaktionen

Im Vormonat gab es insgesamt fünf Transaktionen. Ich habe 2.000 Euro bei Go&Grow abgezogen, wo ich meine Position aufgrund anhaltender Intransparenz auflösen werde, als auch 1.000 Euro von Bondora Portfolio Pro, wo ich zuletzt einige Kredite mit hohem Abschlag über den Sekundärmarkt verkaufen konnte. Auf der anderen Seite sind 3.000 Euro neu hinzugekommen, indem ich jeweils 1.000 Euro bei PeerBerry, Esketit und Income Marketplace investiert habe.

P2P Portfolio

Der Wert meines ausstehenden P2P Kredite Portfolios hat sich im Juli 2023 von 76.386 Euro auf 76.953 Euro erhöht. Bis Ende des Jahres will ich mindestens meine bisherige Rekordmarke von 80.715 Euro (Januar 2020) überbieten. Vielleicht könnte es aber auch schon ein bisschen mehr werden.

Road to 160K

Im September 2021 habe ich mir das Ziel gesetzt bis März 2027 ein P2P Portfolio in Höhe von 160.000 Euro aufzubauen. Dafür müsste ich jeden Monat 1.000 Euro neu einzahlen, bei einer Gesamtperformance von 10%. Aktuell liege ich 1.693 Euro über dem geplanten Soll. Mein Performance-Delta hat sich hingegen auf 2.741 Euro verschlechtert, was meine noch unzureichende Ziel-Performance verdeutlicht.


PeerBerry bleibt das Maß aller Dinge!

PeerBerry ist und bleibt die unangefochtene Nummer 1 in meinem Portfolio. Der ausstehende Wert ist zuletzt auf 22.704 Euro angestiegen, hinzu kommt eine Gesamtperformance von 13,03%. Beide Zahlen bedeuten Bestwerte in meinem P2P Portfolio.

Im Juli sind 67,5 Mio. Euro an Krediten über den Marktplatz finanziert worden, was dem höchsten Wert seit Februar 2022 entspricht – Tendenz steigend. Dadurch fehlen nur noch ca. 6,5 Mio. Euro, um das bisherige Rekordergebnis aus der Zeit vor dem Krieg in der Ukraine zu überbieten. Am Ende wird das wohl nur eine Frage der Zeit sein, sollten die Rückzahlungen der kriegsbetroffenen Kredite weiterhin stabil bleiben. Gemäß der bisherigen Rückzahlungshistorie, sollten die verbliebenen 8 Mio. Euro ungefähr bis Jahresende zurückgezahlt worden sein.

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Esketit bricht neue Rekorde!

Im Juli sind 27,7 Mio. Euro auf der Esketit Plattform finanziert worden (neuer Rekord). Dadurch ist das finanzierte Gesamtvolumen bereits auf 300+ Mio. Euro angestiegen. Auch das verwaltete Portfolio der Platttform liegt dadurch erstmalig bei 30+ Mio. Euro. Insgesamt also schöne Entwicklungen, welche das gute Momentum der Plattform unterstreichen. Solange die Nachfrage hoch bleibt und in Zukunft weitere Kreditgeber hinzukommen, sollte sich der Wachsumskurs bei Esketit weiter fortsetzen.

Auch persönlich habe ich in den neunten Monat in Serie wieder mindestens 1.000 Euro neu eingezahlt. Meine zweitgrößte P2P Position ist dadurch auf 14.676 Euro angewachsen. Die Gesamtrendite liegt aktuell bei 10,90% (Stand: 10.08.2023).

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Ist Income Marketplace das neue Sorgenkind?

Es ist ein anspruchsvoller Sommer für das Team von Income Marketplace: Nur kleckerweise Rückzahlungen des brasilianischen Kreditgebers ClickCash, verspätete Rückkäufe bei Danarupiah und Juancho te Presta, Umstrukturierungen bei Vivus, geringes Kreditangebot und keine neuen Kreditgeber in Sicht.

Zuletzt gab es dann auch noch ein Problem bei der Zuteilung der von Vivus überwiesenen Gelder an den Marktplatz. Daraufhin wurden die Überweisungen zurückgenommen, was widerum zu negativen Salden auf einigen Anlegerkonten geführt hat. Der Marktplatz konnte das Problem jedoch innerhalb weniger Tage beheben.

Dennoch bekommt man den Eindruck nicht los, dass sich die Baustellen bei Income zuletzt doch stark gehäuft haben und man sich fragt, ob wir es hier mit einem neuen Sorgenkind zu tun haben.

Ein gewisses Maß an Verständnis und Geduld sollte zwar immer mitgebracht werden, zumal die Plattform sich bemüht alle Probleme auch transparent und offen zu kommunizieren, allerdings sollte man es auch nicht auf die Spitze treiben, möchte man sich seine gute Ausgangslage für weiteres Wachstum nicht sinnlos verbauen. Das verwaltete Portfolio des Marktplatzes ist zuletzt schon von 13+ Mio. Euro auf nunmehr unter 11 Mio. Euro gefallen.

Aufgrund des geringen Kreditangebots hat sich bei mir bereits ein Cashdrag von 3.000+ Euro aufgebaut. Sollte sich die Situation in den nächsten Wochen nicht verbessern, werde ich einen Teil meines Income Investments abziehen und ggf. umverteilen.

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Crowdpear erhält ECSP Lizenz!

Das litauische PeerBerry Spin-Off Crowdpear wird jetzt ebenfalls gemäß der neuen EU-Crowdfunding-Verordnung reguliert. Dadurch wird es nun für die Plattform einfacher werden seine Dienstleistungen in der gesamten EU anzubieten. Auf Nachfrage bei Rita wurde allerdings deutlich, dass die Plattform sich in den nächsten Monaten weiterhin auf den litauischen Markt konzentrieren werde. Die bessere Datenverfügbarkeit zur Risikoprüfung als auch die gesamtwirtschaftliche Situation sind hier als Hauptgründe genannt worden.

Bislang haben sich bereits 3.300+ Investoren bei Crowdpear angemeldet und dabei 1,8 Mio. Euro an Immobilienkrediten finanziert.

Meine ersten Eindrücke von Crowdpear, wo es jetzt auch zunehmend neue Kredite auf dem Primärmarkt gibt, sind absolut positiv. Aus diesem Grund habe ich im August weitere 1.000 Euro eingezahlt und mein Test-Investment auf 2.000+ Euro ausgebaut.

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HeavyFinance veröffentlicht Geschäftszahlen für 2022

Bei HeavyFinance, ebenfalls seit kurzem Inhaber der ECSP-Lizenz, wurde vor kurzem der Geschäftsbericht für 2022 geteilt. Das Ergebnis: Ein Verlust von ca. 1,1 Mio. Euro, der sich somit zum Vorjahr verdoppelt hat. Gleichzeitig hat sich aber auch der Umsatz verdoppelt, welcher auf 1,36 Mio. Euro angestiegen ist.

Der Auditor hat zudem im Geschäftsbericht auf eine erhebliche Unsicherheit bezüglich der Unternehmensfortführung verwiesen, da die kurzfristigen Verbindlichkeiten die kurzfristigen Vermögenswerte um ca. 72.000 Euro übersteigen würden, bei einer Eigenkapitalbilanz von nur 58.000 Euro zum Zeitpunkt Ende 2022.

Ein berechtigter Punkt, der auf jeden Fall verdeutlicht, dass HeavyFinance eine noch auf Kante genähte P2P Plattform ist. Für ein mit Risikokapital finanziertes Unternehmen, welches keine kurzfristige Rentabilität anstrebt, ist das allerdings auch nicht ungewöhnlich. Insofern sehe ich, auch aufgrund der jüngsten Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. Euro, keine akute Gefahr, was die kurzfristige Fortführung der Plattform-Aktivitäten angeht.

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Twino bietet Investitionen in Mietobjekte an!

Die lettische P2P Plattform Twino hat kürzlich mitgeteilt, dass Anleger ab jetzt auch in Immobilienwertpapiere (Immo-WP) investieren können. Der Unterschied zu den anderen Immobilien-Projekten auf Twino besteht darin, dass man als Anleger kein Geld für die Entwicklung einer Immobilie verleiht (Schuldanleihen), sondern Eigentumsrechte an dem spezifischen Vermögenswert erwirbt (Kapitalbeteiligung).

Der Gewinn erfolgt demnach in Form von Dividenden und nicht in Form von Zinszahlungen.

Die Renditeerwartung wird mit 6 bis 8% pro Jahr angegeben, wobei es zu Beginn jedoch einen Cashback-Bonus von 5% für die ersten Projekte geben soll, um das neue Anlageprodukt ins Rollen zu bringen. Der Mindestanlagebetrag liegt vorerst bei 100 Euro pro Immobilie. Hier kann man mehr zu dem neuen Produkt erfahren.

Für mich persönlich stellt das keine Alternative dar, weil ich bei Twino in erster Linie aufgrund der kurzfristig-laufenden Konsumkredite investiere. Weil die Situation in Russland keine erkennbaren Fortschritte macht und auch die Transparenz der Plattform nur in unregelmäßigen Abschnitten praktiziert wird, bleibt mein Investment bei Twino vorerst pausiert.

In meinen Twino Erfahrungen kannst Du mehr über die in Lettland firmierte P2P Platttform herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 20 Euro Bonus für Deine ersten Investments.


Was passiert im Hintergrund bei Monefit SmartSaver?

Letzte Woche hatte ich ein Gespräch mit den Verantwortlichen von Monefit, einer bei euch sehr stark nachgefragten Plattform. Hier einige aktuelle Zahlen:

  • 12,5 Mio. Euro an Geldern eingezahlt (15% Abhebungen)
  • 75% wiederkehrende Anleger (Mehr als eine Einzahlung)
  • 21% aktive Nutzer (mehrmaliges Einloggen pro Tag)
  • Angemeldete Anleger: 3.400

Sieht man sich die Zahlen isoliert an, dann spricht das auf jeden Fall für einen guten Start der Plattform in diesem Jahr! Allerdings habe ich auch meine beiden Bedenken angesprochen: Pending Payments bei Mintos und fehlende Einblicke bei der Performance der Kredite.

Mintos: Seit einigen Monaten hat sich der von 8 Mio. Euro reduzierte Betrag bei den Pending Payments im Bereich von 3 Mio. Euro eingependelt. Aktuell sind es noch 2,5 Mio. Euro.

Nach Aussage von Monefit ist es wie immer eine Frage des Cashflows bei Creditstar und wie man seine Gelder einsetzen will. Aus wirtschaftlicher Sicht zwar nachvollziehbar, aber wie kann eine Plattform mit Liquidität als USP punkten, wenn der Kreditgeber eher nach eigenem Willen seinen Rückzahlungsverpflichtungen nachkommt?

Monefit selbst hat bislang noch keine Rückazhlungsschwierigkeiten gehabt. Dennoch lässt sich dieses Thema, aus meiner Sicht, nicht in Monefit und Creditstar auftrennen. Die aktuelle Aussage: Innerhalb der nächsten zwei Monate (bis 10.10.23) sollten die Pending Payments bei Mintos zurückgezahlt sein.

Transparenz: Ähnlich wie bei Bondora Go & Grow werde ich in keine Black Box mehr investieren. Nach Aussage von Monefit soll in spätestens zwei Monaten der erste Performance-Report veröffentlicht werden. Wir dürfen gespannt sein, welche Datenpunkte hier bekanntgegeben werden.

Und sonst? Abseits dessen gab es für mich noch zwei erwähnenswerte Erkenntnisse: Kurzfristig soll eine Kartenlösung für schnellere Einzahlungen integriert werden und langfristig plant man, dass bis Ende des Jahres eine App veröffentlicht werden soll.

In meinen Monefit SmartSaver Erfahrungen kannst Du mehr über die in Estland firmierte P2P Platttform herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 2% Bonus (60 Tage) für Deine ersten Investments.


Video: P2P Depot Update 08/2023


Weitere Informationen zu besprochenen P2P Plattformen

Hi, ich bin Denny! Seit Januar 2019 schreibe ich auf diesem Blog über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P Kredite. Meine Analysen sollen Investoren dabei helfen reflektierte und gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Dafür schaue ich mir die Risikoprofile der einzelnen P2P Plattformen an, hinterfrage deren Entwicklungen und teile meine persönlichen Einschätzungen mit meiner Community. Mein Bestseller "Geldanlage P2P Kredite" gilt in Fachkreisen als das beste deutschsprachige Finanzbuch zum gleichnamigen Thema.

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