P2P Kredite Monatsrückblick – Juni 2023

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Seit Januar 2019 veröffentliche ich regelmäßig ein Depot Update / P2P Kredite Monatsrückblick. Das Format zählt somit zu den ältesten und etabliertesten auf meinem Blog. Es untergliedert sich dabei in zwei Bereiche:

Erstens: Ich berichte über die Depot Updates meines persönlichen P2P Kredite Portfolios, inkl. Einnahmen, Performance, Transaktionen und Wertentwicklung.

Zweitens: Ich blicke auf die wichtigsten Entwicklungen und Updates der einzelnen P2P Plattformen zurück und versuche diese für euch zu bewerten und einzuordnen.


Mein P2P Portfolio im Juni 2023

Zunächst eine Übersicht, wie sich mein P2P Kredite Portfolio im Juni 2023 entwickelt hat.

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Einnahmen

Meine Einnahmen durch P2P Kredite lagen im Juni 2023 bei 614,66 Euro. Das entspricht meinen persönlich höchsten Einnahmen, die ich jemals bei dieser Anlageklasse erzielen konnte! Eine schöne Bestätigung für meine andauernde Kontinuität in den letzten knapp sechs Jahren.

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Neue Bestwerte, in Bezug auf die Einnahmen bei einzelnen P2P Plattformen, gab es im Vormonat bei PeerBerry (253,80 Euro), Income Marketplace (67,04) und bei LANDE (49,90 Euro).

Performance

Die Performance wird, wie auch schon in den letzten Monaten, immer noch von PeerBerry angeführt. Diese liegt aktuell bei 13,05%.

Zudem konnte ich zum Monatsende bei Twino (10,39%) als auch bei Income Marketplace (11,79%) die höchste Rendite bei den jeweiligen Plattformen erzielen.

Bei EstateGuru befindet sich die Rendite weiterhin im Sinkflug. Mittlerweile liegt diese nur noch bei 7,22%, was somit dem niedrigsten Wert seit Oktober 2019 entspricht (6,06%). Bei der aktuellen Entwicklung fehlen nur noch ein paar Monate, bis auch die 6,75% Marke von Bondora Go & Grow unterboten wird.

Die rote Laterne liegt weiterhin bei Bondora Portfolio Pro mit 2,02%.

P2P Portfolio

Der Wert meines P2P Kredite Portfolios hat sich im Juni 2023 von 73.875 Euro auf 76.386 Euro erhöht. Bis Ende des Jahres will ich mindestens meine bisherige Rekordmarke von 80.715 Euro (Januar 2020) überbieten. Vielleicht könnte es aber auch schon ein bisschen mehr werden.

Bei meinem Ziel, bis März 2027 ein P2P Portfolio in Höhe von 160.000 Euro aufzubauen, liege ich aktuell 2.740 Euro über dem geplanten Soll. Mein Performance-Delta ist jetzt zudem das erste Mal, seit dem Start im September 2021, wieder gesunken (auf 2.695 Euro)!

Das bedeutet, dass ich im letzten Monat eine plattformübergreifende Rendite von 10%+ erzielen konnte. Maßnahmen wie die Reduzierung meines Go&Grow Portfolios werden dabei sicherlich einen Anteil daran gehabt haben. Ebenso die weiterhin stabilen Säulen wie PeerBerry, Esketit und Income Marketplace, die mittlerweile die drei größten Positionen in meinem Portfolio sind.


PeerBerry bleibt das Maß aller Dinge!

peerberry-p2p-kredite-juni-2023PeerBerry ist und bleibt die unangefochtene Nummer 1 in meinem Portfolio. Der ausstehende Wert ist zuletzt auf 21.511 Euro angestiegen, hinzu kommt eine Gesamtperformance von 13,05%. Beide Zahlen bedeuten Bestwerte in meinem P2P Portfolio.

Wie in den Vormonaten, sind auch zuletzt wieder 1,8 Mio. Euro an kriegsbetroffenen Krediten zurückgezahlt worden. Dadurch fehlen jetzt nur noch ca. 8 Mio. Euro, bis die PeerBerry Partner die kompletten Forderungen seit dem Kriegsbeginn abgedeckt hätten. Eine beachtenswerte Leistung, die sicherlich zu einem weiteren Run auf die Plattform führen wird.

Aufgrund der hohen Nachfrage gab es in den letzten Monaten bereits eine starke Einschränkung bei der Kreditverfügbarkeit und auch die Zinssätze sind als Konsequenz dessen zuletzt rückläufig gewesen. Anleger müssen sich daher darauf einstellen viele Kredite manuell auszuwählen, sofern diese Cash-Drag vermeiden wollen, bei einer gleichzeitigen Renditeerwartung von 10%+.


Esketit wird ausgebaut, trotz sinkender Renditeerwartung!

Erst vor wenigen Wochen ist der lettische Kreditgeber “Aksioma” neu auf Bei Esketit (0,5% Cashback für 90 Tage) hinzugekommen, um das Produktportfolio der Plattform zu erweitern. Auf die Aussage, dass die Verzinsung mit nur 7% zu niedrig für die meisten Anleger sei, entgegnete mir der Esketit Gründer Matiss damals mit “Thanks, watch and see : ))”.

Weil sich meine Annahme nun wohl bestätigt hat, wurde Aksioma ab dem 11.07.23 auch zu der “Diversified” Strategie auf Esketit hinzugefügt. Dadurch sinkt die Renditeerwartung dieser Strategie von 12% auf 11%.

Persönlich kann ich damit durchaus leben, weshalb ich im Vormonat weitere 1.000 Euro neu eingezahlt habe. Auch bei Esketit kann der Cashdrag temporär zunehmen. So lange ich aber nicht dazu gezwungen werde dauerhaft manuell zu investieren, wird die Plattform weiterhin ein großer und stabiler Eckpfeiler meines Portfolios bleiben.


Income Marketplace Portfolio bei 13+ Mio. Euro

Erst vor wenigen Wochen habe ich meine ausführliche Auswertung nach 12 Monaten bei Income Marketplace (1% Cashback für 30 Tage) veröffentlicht (Artikel / Video). Seitdem hat sich relativ wenig getan. Im Juni sind 5,6 Mio. Euro finanziert worden (Rekord), wodurch das verwaltete Portfolio auf 13+ Mio. Euro angestiegen ist.

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Auf der anderen Seite gab es nur kleinere Beträge, die vom brasilianischen Kreditgeber ClickCash zurückgeflossen sind. Hier wird weiterhin an einer Lösung gearbeitet, um die verbliebenen 155.000 Euro an die betroffenen Investoren zurückzuzahlen.

Mein Optimismus ist bei Income weiterhin ungebrochen, weshalb ich im Juni als auch im Juli jeweils 1.000 Euro neu eingezahlt habe. Bis spätestens Ende des Jahres möchte ich Income auf eine fünfstellige Position ausbauen.


3 Newcomer: Profitus, Crowdpear und HeavyFinance – Wer bleibt?

Innerhalb der letzten Wochen habe ich gleich drei Plattformen neu in mein Portfolio mit aufgenommen, um dadurch unter anderem auch den Aderlass bei den Abgängen aus meinem Portfolio (Debitum, NEO Finance, Bondora Go&Grow und Viainvest) abfedern zu können. Bei den Newcomern handelt es sich um Profitus, PeerBerry Spin-Off Crowdpear und HeavyFinance.

Alle Plattformen erfüllen einen Mindestgrad an Transparenz und Performance, weshalb diesen eine Chance in meinem Portfolio gewährt wird. Ähnlich wie beim Fußball vertrete ich hier aktuell das Motto, dass meine Positionen doppelt besetzt sein sollten. Für besicherte Immobilienkredite aus Litauen treten Profitus und Crowdpear gegeneinander an, bei den beliebten und immer populärer werdenden Agrarkrediten sind es HeavyFinance und LANDE.

Meine Hoffnung: Konkurrenz belebt das Geschäft! Aber weil ich bei beiden Paarungen nicht davon ausgehe, dass diese sich zu den tragenden Säulen meines Portfolios entwickeln (weil ich hierfür auf kurzfristig-laufende Konsumkredite setze), werde ich mich perspektivisch wohl für jeweils eine der beiden Plattform entscheiden. Insofern läuft hier bis auf weiteres die Probezeit, bis ich eine Tendenz für die eine oder andere Plattform erkenne.


Bondora Go & Grow wird abgebaut

Im Mai als auch im Juni habe ich jeweils 2.000 Euro von Bondora Go & Grow abgezogen. Diesen Trend werde ich weiter fortsetzen, bis meine Position bei 0 Euro angekommen ist.

Zu den Beweggründen hatte ich mich bereits in den letzten Depot Updates geäußert: Eine Plattform, die Millionen von Anlegergeldern verwaltet, die sich aber permanent weigert performance-relevante Daten des Kreditportfolios zu teilen, damit Investoren eine fundierte und begründete Anlageentscheidung treffen können, verdient keinen Platz in meinem Portfolio.

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Hinzukommt die ebenso unzureichende Gesprächsbereitschaft, um kritischen Fragen wie diesen aus dem Weg zu gehen.


Viainvest fliegt aus dem Portfolio

Ähnlich wie bei Bondora Go & Grow, habe ich nun auch bei Viainvest die Entscheidung getroffen einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Abgesehen von den vielen Mängeln, die in den letzten Monaten bereits hinlänglich diskutiert worden sind, hat bei mir die jetzt neue eingeführte “0 Toleranz Politik für Intransparenz” dafür gesorgt, dass Plattformen wie Viainvest keinen Platz mehr im Portfolio finden werden.

viainvest-p2p-kredite-juni-2023Natürlich tut es mir in gewisser Weise leid darum, weil Viainvest seit 4+ Jahren eine ordentliche Rendite abgeliefert hat – aller Mängel und Ungereimtheiten zum trotz. Aber im Zweifel habe ich lieber eine schlechtere Performance von einer transparenten Plattform wie Estateguru, bei der ich die Risiken stets neu einschätzen und bewerten kann, als dass ich eine bessere Performance bei einer intransparenten Black Box wie Viainvest erziele.

Transparenz ist die wichtigste Voraussetzung aus Anlegersicht, um eine qualitative und messbare Bewertung bei der Anlageentscheidung treffen zu können. Plattformen, die keinerlei Angaben dazu machen wie groß das verwaltete Portfolio ist und welche Performance dieses erzielt, profitieren vom “dumb money” unwissender Anleger.

Als Teil der Finanzblogger-Szene möchte ich diese Praktiken nicht mehr unterstützen und setze daher ein klares Zeichen in meinem persönlichen Portfolio: Keine Toleranz für Intransparenz!


Debitum mit “0% Ausfallrate”?

Über die Gründe, weshalb Debitum mein Portfolio verlassen muss, habe ich bereits im letzten Depot Update gesprochen. In diesem Monat ist Debitum nur nochmal symbolisch in der Übersicht vertreten. Insgesamt werde ich vorläufig 300 Euro als Verlust abschreiben, wenngleich wohl noch ca. 50% der ausstehenden Forderungen zurückfließen sollten. Meine Gesamtrendite, unter Berücksichtigung einer vollständigen Abschreibung, liegt bei 5,83%.

Auch Debitum ist übrigens von der “0 Toleranz Politik für Intransparenz” betroffen. Zwar hat man erst neulich eine Statistik-Seite veröffentlicht, Angaben wie eine “0% Ausfallrate” und dass es bei Chain Finance nur 31% an “verspäteten” Krediten gebe, sind eindeutig irreführende Informationen und falsche Angaben, welches eine geringe Wertschätzung gegenüber der Intelligenz seiner Anleger verdeutlicht.

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Credon Kreditgeber Offline! Hive5 Zahlen real?

Zum Abschluss des Depot Updates möchte ich auch noch über die Entwicklungen bei zwei weiteren Plattformen sprechen, von der Anleger im besten Fall gleich zwei Armlängen Abstand halten sollten.

Zu den Machenschaften bei Credon hatte ich mich zuletzt sehr ausführlich geäußert (Artikel / Video).

Seit der Veröffentlichung sind alle drei Webseiten der Kreditgeber auf Credon, namentlich Pozyczka Pieniedzy, Super Pozyczka und Sando Investment, nicht mehr über das Internet zu erreichen. Damit erhärtet sich der Verdacht, dass diese in erster Linie zur Geldeinsammlung für die Credon Plattform erstellt worden sind, ohne ernsthafte Absichten bei der Kreditfinanzierung.

https://youtu.be/nThE3KRChxs

Zur Erinnerung: Credon wird via “HST KOMUNIKACIJOS” von Juozas Rupsys verwaltet. Dieser ist wiederum der Geschäftspartner von Hive5 und der Patenonkel von Hive Finance Mehrheitsgesellschafter Andrius Rupsys.

Was Hive5 angeht, hier habe ich meine Bedenken zur Plattform bereits sehr deutlich und ausführlich geäußert (Artikel / Video). Zuletzt ist mir außerdem noch aufgefallen, dass die Anzahl der neu registrierten Nutzer im Juni (Ca. 1.200) ungewöhnlich hoch gewesen sind. In Anbetracht der zuletzt doch eher schwachen PR, bin ich persönlich etwas “überrascht”, was diese Zahlen angeht. Um diese Zahlen im Kontext zu sehen: Lediglich Mintos hätte demnach mehr neue Anleger im Juni hinzugewonnen.

Kann Hive5, unter Berücksichtigung der aktuellen Umstände, monatlich mehr Investoren als PeerBerry, Bondora oder Esketit dazugewinnen? Oder wurde hier womöglich für ein besseres Erscheinungsbild an den Zahlen gedreht?


Weitere Informationen zu besprochenen P2P Plattformen

Hi, ich bin Denny! Seit Januar 2019 schreibe ich auf diesem Blog über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P Kredite. Meine Analysen sollen Investoren dabei helfen reflektierte und gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Dafür schaue ich mir die Risikoprofile der einzelnen P2P Plattformen an, hinterfrage deren Entwicklungen und teile meine persönlichen Einschätzungen mit meiner Community. Mein Bestseller "Geldanlage P2P Kredite" gilt in Fachkreisen als das beste deutschsprachige Finanzbuch zum gleichnamigen Thema.

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