P2P Portfolio Update 11/2023: Regulierung an allen Ecken und Enden!

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Das P2P Portfolio Update gehört seit Januar 2019 zu den regelmäßigen Formaten auf meinem Blog. Hier bekommen Investoren einen transparenten Einblick zu den Entwicklungen meines persönlichen P2P Kredite Portfolios, inkl. Einnahmen, Performance, Transaktionen und Wertentwicklung.

Außerdem blicke ich auf die wichtigsten Entwicklungen und Updates der einzelnen P2P Kredite Plattformen zurück und versuche diese für euch zu bewerten und einzuordnen. Ausführliche und themenübergreifende Analysen gibt es hingegen in meinen P2P Kredite Erfahrungen. In diesem Monat geht es im Schwerpunkt um die Auswirkungen der neuen Regulierungen in Polen, die Last-Minute ECSP-Lizenzen, jordanische Kredite bei Esketit und die Erkenntnisse des neuen Podcasts “Income Insights”.

Wenn Du neue Informationen immer sofort erhalten willst, dann folge mir auf meinem Telegram-Kanal oder werde Teil der Community auf Facebook. Dort gibt es immer zeitnahe Reaktionen, sobald es neue Entwicklungen gibt.


Mein P2P Portfolio im Oktober 2023

Zunächst eine Übersicht, wie sich mein P2P Kredite Portfolio im Oktober 2023 entwickelt hat.

Einnahmen

Meine Einnahmen durch P2P Kredite lagen im Oktober 2023 bei 641 Euro. Das entspricht somit den zweithöchsten Einnahmen, die ich dieses Jahr erzielen konnte. Zu dem ist es der vierte Monat in 2023 mit mehr als 600 Euro an Zinseinnahmen.

Neue Bestwerte, in Bezug auf meine persönlichen Einnahmen bei einzelnen P2P Plattformen, die gab es im Vormonat bei Esketit (160 Euro) und bei der litauischen Flanke, bestehend aus Crowdpear (34 Euro), Profitus (29 Euro) und HeavyFinance (15 Euro).

Performance

Die beste Performance in meinem P2P Portfolio wird weiterhin von PeerBerry abgeliefert (12,86%), dicht gefolgt von Income Marketplace mit 12,66%.

Die schwache Performance bei Estateguru hat sich auch im letzten Monat fortgesetzt. Hier ist meine Gesamtrendite erstmalig unter 7% gerutscht. Negativer Spitzenreiter ist und bleibt Bondora Portfolio Pro mit 1,4%.

Transaktionen

Im Vormonat gab es insgesamt fünf Transaktionen. Bei den Einzahlungen sind jeweils 1.000 Euro neu bei PeerBerry, Esketit, Crowdpear und HeavyFinance hinzugekommen. Bei den Auszahlungen sind hingegen 1.000 Euro von Estateguru abgeflossen. Im Ergebnis liegt mein Netto-Einzahlungsergebnis bei 3.000 Euro im September 2023.

P2P Portfolio

Der Wert meines ausstehenden P2P Kredite Portfolios hat sich im Oktober 2023 von 78.050 Euro auf 81.507 Euro erhöht. Damit ist nicht nur meine bis Ende des Jahres angepeilte Marke von 80.000 Euro durchbrochen werden, mein Portfolio-Wert entspricht auch der höchsten Summe, die ich in 6+ Jahren jemals in P2P Kredite investiert habe.

Road to 160K

Vor etwas mehr als zwei Jahren, im September 2021, habe ich mir das Ziel gesetzt bis März 2027 ein P2P Portfolio in Höhe von 160.000 Euro aufzubauen (siehe Video). Dafür müsste ich jeden Monat 1.000 Euro neu einzahlen, bei einer linearen Gesamtperformance von 10%. Aktuell liege ich 1.325 Euro über dem geplanten Soll. Mein Performance-Delta liegt hingegen bei 3.016 Euro, was meine noch unzureichende Ziel-Performance von 10% verdeutlicht.

Ein ausführliches Update zu meiner “Road to 160K” gibt es in diesem Artikel / Video.


PeerBerry mit Fokus auf Emerging Markets nach Exit in Polen

PeerBerry hat vor wenigen Wochen als erste aller betroffenen P2P Plattformen mitgeteilt hat, dass ab dem 01.01.2024 neue Regulierungsverschärfungen in Polen einsetzen werden. Zu den Maßnahmen der neuen Verordnung gehören unter anderem:

  • Beschränkungen bei der Berechnung zinsloser Kosten und neue Verpflichtungen bei der Bonitätsprüfung.
  • Alle polnischen Kreditunternehmen müssen der nationalen Finanzaufsichtsbehörde unterstehen.
  • Polnische Kreditgeber dürfen ihr Kreditportfolio nicht mehr über Anleger von P2P Plattformen finanzieren lassent, Anleihen oder anderen undokumentierte Schuld-Instrumente.

Über das regulatorische Risiko im polnischen Kreditmarkt hatte ich bereits im Juni 2021 ausführlich berichtet. Die neuen Maßnahmen sprengen nun allerdings komplett den Rahmen, weshalb unter anderem die Aventus Gruppe keine polnischen Kredite mehr ab 2024 auf PeerBerry anbieten wird. Zudem soll das polnische Portfolio auf PeerBerry sogar schon bis Ende 2023 komplett aufgelöst werden (ca. 16 Mio. Euro).

Um das sinkende Kreditangebot aufzufangen, sollen in Zukunft Kreditgeber aus Mexiko, Nigeria, Kolumbien oder Südafrika auf dem Marktplatz hinzugefügt werden. Mittlerweile bietet die Aventus Gruppe auch schon einen ersten Geschäftskredit an, mit dem das Portfolio in einigen Schwellenländern finanziert werden soll. Die Kreditlaufzeit beginnt bei 30 Tagen und der angebotene Zinssatz fängt bei 9 % an. Alle Kredite werden durch eine Rückkauf- und die Konzerngarantie abgesichert.

Da PeerBerry seit mittlerweile mehr als einem Jahr (September 2022) die größte Position in meinem P2P Portfolio darstellt, habe ich in einem aktuellen Artikel darüber gesprochen, warum sich PeerBerry – aus meiner Sicht – in den letzten sechs Jahren zu einer der größten und besten P2P Plattformen in Europa entwickelt hat.

In meinen PeerBerry Erfahrungen kannst Du mehr über den in Kroatien firmierten P2P Marktplatz herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 0,5% Bonus (90 Tage) für Deine ersten Investments.


Esketit ohne Abnehmer für jordanische Kredite: Cash Out in 24 Stunden 

Seitdem der Konflikt im Nahen Osten eskaliert ist, scheint die Nachfrage nach jordanischen Krediten bei Esketit spürbar zurückgegangen zu sein. So sehr, dass trotz des allgemeinen Cashdrags in den letzten Monaten, mittlerweile 110.000+ Euro an jordanischen Krediten nicht angefasst werden.

In einem aktuellen Artikel versucht Esketit die Situation einzuordnen und zu relativieren. Die Kreditqualität sei nach wie vor sehr gut, das Risikoprofil sei stabil und die notleidenden Kredite (NPL) bleiben stabil unter der Marke von 10%. Zudem wird auf die neutrale Haltung von Jordanien verwiesen, welche auf einen Waffenstillstand zwischen beiden Parteien drängt.

Dass mit geopolitischen Risiken nicht zu spaßen sein sollte, hat die jüngere Vergangenheit bewiesen. Insofern scheint es nur nachvollziehbar, dass man sich dieses Risiko – erst recht nicht bei einer Verzinsung von „nur“ 12% – aktuell ins Portfolio holt. Auch persönlich bin ich von meiner ursprünglichen Strategie abgewichen die Kredite einfach auslaufen zu lassen. Stattdessen habe ich zuletzt mein Portfolio an jordanischen Krediten aktiv verkauft.

Was ich hierbei erstmalig positiv nutzen konnte war die sofortige Cash-Out Funktion. Diese kann in Anspruch genommen werden, sofern man für sein Portfolio eine der vorgegebenen „Esketit Strategien“ ausgewählt hat. Innerhalb von 24 Stunden war mein Portfolio in Jordanien (ca. 8.000 Euro) komplett aufgelöst und die Gelder standen in meinem Konto zur Verfügung.

Im Vergleich zu Tschechien und Spanien sieht der Status der jordanischen Kredite nicht unbedingt schlechter aus, sieht man sich die Statistiken etwas genauer an. Allerdings sind bei 33% der jordanischen Darlehen bereits Kreditverlängerungen angewandt worden – und 0% in den beiden europäischen Ländern. Ob das eine Folge der jüngsten Entwicklungen ist, lässt sich von außen betrachtet jedoch nicht beurteilen.

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“Income Insights” Podcast mit News zu CEO, Vivus und ClickCash

Im letzten Monat hatte ich es bereits durch die Blume angekündigt, nun ist es offiziell: Ich moderiere das neue Podcast Format “Income Insights”, in dessen Rahmen ich mich monatlich mit Income Gründer und Mehrheitsgesellschafter Kimmo Rytkönen zusammensetzen werde, um über die aktuellen Entwicklungen und Ereignisse des estnischen P2P Marktplatzes zu sprechen.

Hier sind einige der wichtigsten Aussagen aus der ersten Folge:

Die Neubesetzung der CEO Position: Kimmo will sich zukünftig vermehrt auf die strategischen Aspekte der Plattform-Entwicklung konzentrieren. Dazu gehören die anstehende Finanzierungsrunde, die Regulierung der Plattform und das Onboarding neuer Kreditgeber. Die operative Verantwortung sieht er zudem bei Lavrenti Tsudakov gut aufgehoben, da dieser sich in den letzten Jahren zu einem sehr guten Mitarbeiter entwickelt habe. Ihm diese Position anzuvertrauen soll auch ein Zeichen gewesen sein, ihn nach Möglichkeit auch längerfristig an das Unternehmen zu binden.

Die Zahlungsverzögerungen bei Vivus Mexiko: Kimmo hat bestätigt, dass es sich bei den Verzögerungen um Komplikationen bei den Banküberweisungen handelt, welche auf die Einhaltung der AML- und KYC-Anforderungen zurückzuführen sind. Die Plattform arbeitet aktiv an einer Lösung dieses Problems und geht nach aktuellem Stand davon aus, dass die ausstehenden 500.000 Euro innerhalb der nächsten zwei Wochen überwiesen werden sollten.

Eine mögliche Lösung bei ClickCash: Aufgrund der langwierigen Verzögerungen ist Income zu der Entscheidung gekommen demnächst, in Absprache mit ClickCash, einen monatlichen Fixbetrag an die Investoren zurückzuzahlen. Sollte ClickCash den Zahlungsplan nicht einhalten, ist Income bereit die offene Tranche aus eigenen Mitteln zu begleichen. Durch diese Maßnahme soll Anlegern eine klarer Zeitplan für die Rückzahlungen mitgegeben werden. Die genauen Zahlen sollen demnächst öffentlich kommuniziert werden.

Den Podcast können sich Anleger auf sämtlichen bekannten Streaming-Plattformen anhören oder aber auf dem YouTube-Kanal der Plattform.

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Warum Twino NICHT von polnischer Regulierung betroffen ist

Nachdem der PeerBerry Partner Aventus seinen Exit in Polen verkündet hat, aufgrund anstehender Regulierungsverschärfungen, sind viele besorgte Blicke der Investoren sicherlich zu Twino gewandert, wo mehr als die Hälfte des ausstehenden Portfolios (51%; 17,6 Mio. Euro) aus Polen kommt.

Anleger bei Twino können jetzt aber aufatmen – und auch in Zukunft weiter in polnische Kredite investieren!

Der Grund: Der polnische Kreditgeber (NetCredit) ist ein lizenziertes Zahlungsinstitut und wird von der polnischen Finanzbehörde (KNF) beaufsichtigt – was somit bereits eine der neuen Anforderungen abdeckt.

Außerdem vergibt der polnische Kreditvermittler keine regulären Verbraucherkredite – wie die von der Regulierung betroffenen Kreditinstitute – sondern stellt seinen Kunden (Kreditnehmern) digitale Kreditkarten mit Kreditrahmen zur Verfügung, die wiederum nicht von der neuen Regulierung betroffen sind. Aus diesem Grund werden die neuen Verordnungen keine Auswirkungen auf die derzeitigen Tätigkeiten von Twino in Polen besitzen.

Diese Information hatte ich bereits am Mittwoch exklusiv via Telegram geteilt, bevor die Plattform es am Freitag offiziell bestätigt hat. Wer gerne als erstes über Neuigkeiten informiert werden möchte, der abonniert dafür am besten diesen Kanal.

In meinen Twino Erfahrungen kannst Du mehr über die in Lettland firmierte P2P Plattform herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 20 Euro Bonus, wenn Du mindestens 100 Euro investierst.


10 Jahre Estateguru: Und jetzt? 

Die estnische Immobilien-Plattform Estateguru feiert dieser Tage seinen zehnten Geburtstag. Kaum zu glauben, dass es mittlerweile schon wieder fünf Jahre her ist als ich damals zum 5. Geburstag in Tallinn eingeladen gewesen bin (zum Reisebericht).

Was hat Estateguru in der letzten Dekade alles erreicht? Insgesamt sind knapp 6.000 Kredite mit einem Volumen von 750+ Mio. Euro durch 160.000+ registrierte Nutzer auf Estateguru vergeben worden. Durchaus beeindruckende Zahlen, wenngleich der Performance-Abfall in den letzten 12 Monaten das Gesamtbild doch schon sehr deutlich trübt und der Geburtstagskuchen sicherlich einen leicht faden Beigeschmack haben wird.

Denn so gut und schön ein langer Track Record auch ist, am Ende ist und bleibt die Konstanz bei der Performance das maßgebliche Kriterium, an dem sich eine Plattform messen lassen muss. Da ich mittlerweile nicht mehr von der angekündigten Rückgewinnungswelle bis Ende des Jahres ausgehe, werde ich mein Investment bei der Plattform mit großer Wahrscheinlichkeit komplett auslaufen lassen.

In meinen Estateguru Erfahrungen kannst Du mehr über den in Estland firmierten P2P Marktplatz herausfinden. Bei einer Anmeldung über meinen Partner-Link bekommst Du einen 0,5% Bonus (90 Tage) für Deine ersten Investments auf der Plattform.


92 ECSP-Lizenzen: Last Minute Deals für Profitus und InRento

Am Freitag, den 10. November 2023, war der letzte Tag für viele Plattformen, um im Rahmen der zweijährigen Übergangsfrist noch rechtzeitig die ECSP Lizenz zu erhalten. Andernfalls hätten die Plattformen bis auf weiteres keine neuen Projekte mehr listen können. Am “Deadline Day” haben sowohl Profitus, InRento als auch Nordstreet den Erhalt der ECSP Lizenz verkünden können.

Interessant wird es jedoch, wenn man über den litauischen Tellerrand hinausschaut. Dort sind nämlich nur die viertmeisten ECSP-Lizenzen ausgestellt worden. Spitzenreiter ist Frankreich mit 28 Lizenzerteilungen, gefolgt von den Niederlanden (13) und Spanien (9). Insgesamt haben 92 Crowdfunding Plattformen in Europa eine ECSP Lizenz bis einschließlich 10. November erhalten. Neun der Plattformen operieren in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten, wohingegen 52 Plattformen in drei oder weniger Ländern operativ tätig sind.

Aus meinem persönlichen P2P Portfolio haben sowohl Estateguru, Lande, Profitus, Crowdpear und HeavyFinance eine ECSP-Lizenz erhalten.


Video: P2P Portfolio Update 11/2023


Weitere Informationen zu besprochenen P2P Plattformen

Hi, ich bin Denny! Seit Januar 2019 schreibe ich auf diesem Blog über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P Kredite. Meine Analysen sollen Privatanlegern dabei helfen reflektierte und gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Dafür schaue ich mir die Risikoprofile der einzelnen P2P Plattformen an, hinterfrage deren Entwicklungen, teile meine persönlichen Einschätzungen und beobachte übergeordnete Trends aus der Welt des Crowdlendings.    
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