Nibble Finance ist eine kleine und vergleichsweise junge P2P Plattform, die mit einem Mix aus Spanien (Hauptsitz), Estland (Geschäftssitz) und Russland (Holding) versucht, Anleger mit einer Rendite von bis zu 19% p.a. zu ködern.
Da diese Renditeerwartung selbst für den P2P-Sektor auffällig hoch ist, schaue ich in dieser 360 Grad Analyse wie viel Substanz hinter der Plattform steckt und was Investoren alles über den Anbieter wissen sollten. Zudem gibt es am Ende auch meine persönliche Einschätzung zum P2P Newcomer und wie ich diesen bewerte.
Letzte Aktualisierung: Juni 2021
Nibble Finance im Überblick
Am Markt / Gegründet: | Februar 2020 / 2014 (IT Smart Finance Group ) |
Rechtlicher Name der Plattform: | OÜ Nibble ITSF |
Geschäftssitz: | Tallinn, Estland |
Reguliert: | Nein (Erhalt einer Credit Service Provider Lizenz ist geplant) |
CEO: | Marina Smirnykh (02/2020) |
P2P Kredite Rating 2021: | / | Siehe Rating |
Finanziertes Kreditvolumen: | +508.000 Euro (06/2021) |
Anzahl Investoren: | +565 (Stand: 06/2021) |
Rendite: | 14,50% |
Rückkaufgarantie: | Ja |
Sekundärmarkt: | Nein |
Was ist Nibble Finance?
Nibble Finance ist eine estnische P2P Plattform, am Markt aktiv seit Februar 2020, auf welcher Investoren in spanische und russische Konsumkredite investieren und dabei eine Rendite von durchschnittlich 14,5% p.a. (Angabe der Plattform) erzielen können.
Die auf Nibble angebotenen Kredite werden ausschließlich vom Nichtbanken-Kreditgeber Joymoney vorfinanziert. Dieses Unternehmen gehört wiederum zur russischen IT Smart Finance Group, welche auch die Kontrolle über die Nibble Finance Plattform ausübt.
IT Smart Finance
Die russische IT Smart Finance Group gründete sich im Jahr 2014. Seitdem hat das Unternehmen mehr als 140.000 Darlehen mit einem Kreditvolumen von mehr als 16,1 Mio. Euro finanziert. Setzt man das in den Kontext zu anderen Plattformen wie Twino oder VIAINVEST, wo die Kredite ebenfalls nur innerhalb der Gruppe akquiriert werden, scheinen diese Werte extrem niedrig zu sein.
Aktuell besitzt die ITSF Gruppe zwei Kreditgeber, nämlich Spanien (Joymoney.es) und Russland (Joymoney.ru). 2021 soll Mexiko als drittes Kreditnehmerland folgen.

Wem gehört Nibble?
BILD Nibble wird durch die IT Smart Finance Group kontrolliert. Deren Eigentümer ist der Russe Maxim Pashchenko, von dem man, abseits der Informationen auf Instagram und LinkedIn (Anfrage unbeantwortet), relativ wenig findet.
Als Nachweis, dass es sich bei Maxim um den letztlich begünstigten Eigentümer handelt, habe ich dieses Dokument erhalten. Da ich hier ironischerweise aber nur spanisch verstehe, freue ich mich, wenn Community-Mitglieder bei der Übersetzung aushelfen können.
Auf dem Nibble Blog erfährt man noch, dass Maxim sein erstes Unternehmen bereits 2007 gegründet hat, dass er ein Ingenieursstudium in Sibirien absolviert hat, dass er an der Moskauer Wirtschaftsschule in den Themen Finanzen und Ökonomie ausgebildet worden ist und dass er sich aktiv für den Tier- und Umweltschutz engagiert.

Wer führt Nibble an?
CEO der Nibble Plattform ist Marina Smirnykh (kein LinkedIn Profil), die angeblich seit 2014 bei der IT Smart Finance angestellt ist. Sie leitete zu Beginn den Aufbau des russischen Kreditgebers Joymoney, nachdem sie zuvor 20 Jahre lang bei russischen Banken wie der Home Credit Bank und der Sberbank gearbeitet hatte.
Ist Nibble / IT Smart Finance profitabel?
Nibble hat auf seiner Webseite eine Vielzahl von Holding-Dokumenten veröffentlicht, wozu auch der Geschäftsbericht der IT Smart Finance Group für das Jahr 2020 gehört.
Demnach hat die Gruppe im letzten Jahr einen Umsatz von 7,35 Mio. Euro erwirtschaftet (2019: 9,69 Mio. Euro). Der Gewinn lag bei 288.000 Euro, was einer leichten Verbesserung zum Vorjahr entspricht (2019: 165.000 Euro).
2020 | 2019 | |
---|---|---|
Eigenkapital | 1.866.000 Euro | 1.578.000 Euro |
Verbindlichkeiten | 894.000 Euro | 923.000 Euro |
Bilanzsumme | 2.759.000 Euro | 2.500.000 Euro |
Ergebnis | 288.000 Euro | 165.000 Euro |
Eigenkapitalquote | 67,63% | 63,12% |
Verschuldungsgrad | 0,48 | 0,58 |
In der Bilanz wissen zudem ein geringer Verschuldungsgrad (0,48) und eine extrem hohe Eigenkapitalquote zu gefallen (68%).
Negativ fallen hingegen die Rückstellungen für uneinbringliche Forderungen auf. Diese betragen 2,73 Mio. Euro, was im Verhältnis zu den finanzierten Krediten mit 4,96 Mio. Euro, einem Wert von 55% entspricht. Das Unternehmen geht also davon aus, dass mehr als die Hälfte aller finanzierten Kredite nicht zurückgezahlt werden, was einem extrem hohen und schlechten Wert entspricht.
Zum Vergleich: Den Abschlussberichten von TWINO oder VIAINVEST kann man entnehmen (die wohlgemerkt auch noch stark im PayDay-Sektor vertreten sind) dass dieser Posten dort „nur“ bei zwischen 25 bis 30 Prozent liegt.
Zudem sollte berücksichtigt werden, dass der Abschlussbericht von AUDITESCORT geprüft worden ist, die nach meinem Verständnis nicht unbedingt zu den großen und unabhängigen Wirtschaftskanzleien gehören. Daher sollten die Zahlen mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden.
Investieren bei Nibble Finance
Wer bei Nibble investieren möchte, der hat aktuell die Möglichkeit zwischen drei unterschiedlichen Anlagestrategien auszuwählen: Klassisch, Ausgewogen und Speziell. Im Kern unterscheiden sich die drei Kategorien im Hinblick auf die zu erwartenden Rendite, der Kreditlaufzeit und der Option der Rückkaufgarantie.
Klassisch | Ausgewogen | Speziell | |
---|---|---|---|
Rendite | 9,7% | 14,5% (12 bis 15%) | 17,2% (17 bis 19%) |
Kreditlaufzeit | 1 bis 6 Monate | 7 bis 60 Monate | 11 bis 60 Monate |
Rückkaufgarantie | Ja | Nein | Nein |
Nibble Rückkaufgarantie
Bei der Nibble Rückkaufgarantie, welche nur bei der klassischen Anlagestrategie Anwendung findet, werden die Kredite nach 60 Tagen Zahlungsrückstand vom Kreditgeber zurückgekauft. Sowohl die aufgelaufenen Zinsen als auch die ausstehenden Tilgungen werden erstattet.
Die Einhaltung dieser Garantie hängt in erster Linie von der wirtschaftlichen Stabilität des Kreditgebers ab, der diese Sicherheit anbietet. Eine pauschale Sicherheit kann daher nicht gewährleistet werden.
Meine Bewertung der Nibble Finance P2P Plattform
Man muss Nibble bei einer Bewertung folgendes zugutehalten: Das Timing eine neue P2P Plattform zu starten, hätte mit Februar 2020 wohl kaum schlechter sein können. Insofern fand ich es ehrlich, dass das in der Form auch in dem Abschlussbericht 2020 stand.
“Nibble performed well in 2020. But frankly speaking, the time of our platform release was not the best.”
Von daher sind die bisher erzielten Ergebnisse, mit knapp 600 Investoren und ca. 500.000 Euro an finanzierten Krediten, kein Grund für mich, der für oder gegen die Plattform spricht.
Abseits dessen sehe ich allerdings kaum Argumente, die aus Anleger-Sicht aktuell für ein Engagement bei Nibble sprechen würden.
1) Unregulierte P2P Plattform
Nibble hat seinen Geschäftssitz in Estland, wo man unter dem Namen OÜ Nibble ITSF angemeldet ist. Abseits dessen gibt es allerdings keine Berührungspunkte mit dem nördlichsten der drei Baltikum-Staaten, da die Kontrolle durch ein russisches Unternehmen ausgeübt wird und das operative Team im spanischen Barcelona angesiedelt ist. Zudem gibt es weder Esten in den Führungspositionen des Unternehmens, noch spielt der estnische Kreditnehmermarkt bei Nibble oder der ITSF Gruppe eine Rolle.
Warum also Estland?
Dass sich Fintech Unternehmen bevorzugt in Estland registrieren wollen, wo man weniger Bürokratie fürchten und weniger regulatorische Auflagen erfüllen muss, ist an sich nicht neu und auch nicht verwerflich. Dieser Weg des geringsten Widerstands ist zwar grundsätzlich möglich und kann für ein Unternehmen auch kurzfristig gewisse Vorteile beinhalten, fraglich bleibt aber welches Zeichen man dadurch an die Investoren sendet. Besonders in der aktuellen Zeit, in der sich der Sektor zunehmend konsolidiert, wird man mit Short-Cuts langfristig nicht sehr weit kommen.
Anleger werden zunehmend sensibilisierter was das Thema Sicherheit angeht und wie sich diese äußert. Insofern sollte es gelten das maximal mögliche zu unternehmen, um sich positiv im Markt hervorzuheben.
Von daher sollte positiv anerkannt werden, dass man sich mittlerweile wohl dazu entschlossen hat sich um den Erhalt einer Credit Provider License bei der Estonian Financial Supervisory Authority zu bemühen, so wie diese beispielsweise schon bei Bondora oder der iuvo Group vorhanden ist.
2) Kein erkennbarer USP
Aus Anleger-Sicht sollte man sich stets die Frage stellen, welchen Mehrwert eine bestimmte P2P Plattform bieten kann. Welche Wettbewerbsvorteile gibt es beispielsweise bei Nibble, weshalb man hier und nicht bei anderen P2P Plattform investieren sollte?
Nibble hat mir gegenüber drei Aspekte kommuniziert, wodurch sich die Plattform von anderen unterschiedet:
- Die Darlehen werden nur durch die eigenen Kreditgeber finanziert, welche zudem über mehrjährige Erfahrungen besitzen.
- Die In-House Risikobewertung
- Die Transparenz
Hier meine Einschätzung dazu:
- Dass Nibble eine Art „Mono-Plattform“ ist, bei der Darlehen nur durch die Kreditgeber der eigenen Unternehmensgruppe finanziert werden, kann zwar im Hinblick auf das Risikomanagement von Vorteil sein, allerdings ist das definitiv kein Alleinstellungsmerkmal. Ein Unternehmen wie die AS TWINO ist im Vergleich dazu schon deutlich länger aktiv (2009) und auch deutlich größer in unterschiedlichen Märkten vertreten. Um das im Kontext zu betrachten: Was die IT Smart Finance Group in ca. 7 Jahren an Krediten finanziert hat (16,1 Mio. Euro) ist nur minimal größer als das, was die Twino P2P Plattform allein im letzten Monat durch seine Investoren finanzieren konnte (15,1 Mio. Euro).
- Was das Risikomanagement angeht, so spricht eine Quote von 55% bei den uneinbringlichen Forderungen nicht wirklich für eine gute Performance als Kreditgeber.
- Ja, Nibble bemüht sich darum möglichst transparent zu sein. Allerdings sehe ich bei den zur Verfügung gestellten Informationen keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Plattformen, die das Investieren in irgendeiner Weise besser oder sicherer machen würden.
3) Track Record wenig beeindruckend
Dass die IT Smart Finance Group schon seit über sieben Jahre besteht, ist noch einer der positivsten Aspekte bei der Bewertung der Plattform. Doch wenn ein Kreditgeber schon so lange aktiv zu sein scheint (Joymoney Russland seit 2014), dann wirkt die Größe des Unternehmens, im Kontext betrachtet, äußerst überschaubar.
16 Mio. Euro in 7 Jahren sprechen dafür, dass das Unternehmen entweder über nur sehr wenig eigene Finanzpower verfügt oder dass man einen schlechten Zugang zum Kapitalmarkt besitzt, um Fremdkapital aufzunehmen und um somit seine Performance zu hebeln.
Natürlich könnte es aber auch sein, dass das Unternehmen bewusst nur sehr selektiv vorgeht und qualitativ nur die besten Kreditnehmer auswählt. Bei den zu erwartenden Ausfällen scheint das allerdings nicht der Fall zu sein.
Was bleibt ist also ein Unternehmen mit zwei Kreditgebern, die zwar lange aktiv sind, jedoch nur in geringem Maße Kredite finanzieren und die dazu auch noch vergleichsweise schlecht abschneiden. Da hilft es wenig, dass die Zahlen (Richtigkeit vorausgesetzt) in der Bilanz ganz ordentlich aussehen.
Fehlende Professionalität
Es gibt sehr viele kleine Aspekte, die mich an der Professionalität des Unternehmens zweifeln lassen, was sich wiederum nicht besonders förderlich im Hinblick auf das Vertrauen zu Nibble auswirkt. Dazu gehören:
- Etliche Rechtschreib- und Grammatik-Fehler, die sich sowohl auf der Webseite wiederfinden als auch in der persönlichen Kommunikation. Und das will schon was heißen, wenn sogar Leute wie ich das mitbekommen.
- Auch das angeblich +200 Mitarbeiter für IT Smart Finance tätig sein sollen, halte ich bei dem Umfang in dem das Unternehmen operiert, eher für ein Gerücht und kann in das Land der Fabeln verabschiedet werden.
- Die Videos, in denen der ITSF-Gründer Maxim Pashchenko emotionslos und schlecht synchronisiert seine Texte aufsagt, erzeugen ebenfalls kein Vertrauen bei mir. Stattdessen tritt eher ein gegenteiliger Effekt ein.
- Von Nibble CEO Marina Smirnykh sieht man online hingegen gar nichts. Nicht mal ein LinkedIn-Profil. Bei mittlerweile +25 Jahren in der Finanzbranche, würde man sich schon etwas mehr Außendarstellung und Einblicke in ihre Vita wünschen.
Abschließendes Fazit zu Nibble Finance
Nibble ist mir in meiner Recherche als eine sehr anonyme und generische P2P Plattform aufgefallen, die im Gesamtbild leider keinen guten Eindruck hinterlassen hat.
Hopfen und Malz müssen zwar langfristig nicht verloren sein, doch wenn sich Nibble in Zukunft ernsthaft im P2P-Sektor behaupten will, dann müssen schon noch einige Steine umgedreht und ins Rollen gebracht werden, bis man die Plattform in das erweiterte Blickfeld mit aufnehmen kann.
Auch wenn ich auf dem Blog keine Anlageberatung vornehme und daher auch keine Investitionsempfehlungen ausspreche, sollten sich Investoren ein Engagement bei Nibble sehr genau überlegen und im Vorfeld sorgfältig prüfen. Für mich persönlich kommt die Plattform zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage.
Meine Analyse zu Nibble Finance als Video ansehen
FAQ zu meiner Nibble Finance Analyse
Nibble ist eine estnische P2P Plattform, am Markt aktiv seit Februar 2020, auf welcher Investoren in spanische und russische Konsumkredite investieren und dabei eine Rendite von durchschnittlich 14,5% p.a. (Angabe der Plattform) erzielen können. Die auf Nibble angebotenen Kredite werden ausschließlich vom Nichtbanken-Kreditgeber Joymoney vorfinanziert. Dieses Unternehmen gehört wiederum zur russischen IT Smart Finance Group, welche auch die Kontrolle über die Nibble Finance Plattform ausübt.
Nibble wird durch die IT Smart Finance Group kontrolliert. Deren Eigentümer ist der Russe Maxim Pashchenko, von dem man, abseits der Informationen auf Instagram und LinkedIn (Anfrage unbeantwortet), relativ wenig findet. Der Russe ist bereits seit 2007 als Unternehmer tätig. 2014 gründete er die IT Smart Finance Group.
Nibble ist eine unregulierte P2P Plattform, die sich in Zukunft um eine Credit Provider License bei der Estonian Financial Supervisory Authority bemühen will. Eine Trennung von Unternehmens- und Investorenkapital wird durch den Zahlungsdienstleister PaySera sichergestellt.
Nibble ist eine sehr junge P2P Plattform, die noch einige offene Baustellen hat. Investoren, die noch keine Erfahrungen mit P2P Krediten gesammelt haben, sollten eher auf Anbieter wie Bondora, EstateGuru oder Twino zurückgreifen.
Hi, ich bin Denny! Seit Januar 2019 schreibe ich auf diesem Blog über meine Erfahrungen beim Investieren in P2P Kredite. Meine Analysen sollen Privatanlegern dabei helfen reflektierte und gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Dafür schaue ich mir die Risikoprofile der einzelnen P2P Plattformen an, hinterfrage deren Entwicklungen, teile meine persönlichen Einschätzungen und beobachte übergeordnete Trends aus der Welt des Crowdlendings.
Mein Bestseller "Geldanlage P2P Kredite" gilt in Fachkreisen als das beste deutschsprachige Finanzbuch zum gleichnamigen Thema. Zudem versammeln sich in der P2P Kredite Community auf Facebook tausende von Privatanlegern, die sich regelmäßig über die Anlageklasse P2P Kredite austauschen.
UPDATE 19.08.2021: NIBBLE hat mich gebeten einige Kommentare zu diesem Video hinzuzufügen. Bitte lest euch diese als Ergänzung zu diesem Video durch und bildet euch euer eigenes Urteil:
1) This information is incorrect, since only in 2020, Joymoney issued more than 120.000 loans in the amount of 1.460.755.450 rub. (this represents about 16.790.292 eur.)
2) Linkedin is blocked in Russia, there is no culture of active use of this social network. Marina Smirnykh is a high-level top manager who has been working exclusively in Russia for many years, so there was no PR outside of it.
3) Upon the request of the Central Bank of the Russian Federation, we are obliged to reserve our debt. Therefore, it is incorrect to assume that more than half of all debts will not be returned. We will send more detailed information on the system of accrual of reserves in the next letter. If we talk about the scoring model of loans issuing, the DPD 60+ is less than 10%.
All microfinance organizations are required to create reserves for possible loan losses. This follows from the regulations of paragraph 1 of the Bank of Russia’s Instruction No. 3321-U dated July 14, 2014. The reserves is created so that during the process of calculating income tax it would be possible to take the estimated losses from non-repayment of provided loans into account as well as interest rates on them.
The formation of a reserve fund does not mean at all that a special cash fund should be created in the organization’s bank account. The reserve is formed both in tax records and accounting, the rates in tax records are strictly set by the regulations of the Central Bank of the Russian Federation, in accounting we set the rates ourselves by our internal regulations, but they are as close as possible to the rates set by the Central Bank and in some terms they even exceed them. The reserves for possible loan losses in the part of the principal debt are formed for the entire amount of loans. The calculation includes the whole outstanding of the principal debt, not just the overdue one.
The amount of the reserve is virtual and estimated. The indicator of 55% does not mean that this number of loans goes into default.
4) The German version of the site was actually developed by a native German free-lancer, who is a specialist working with other p2p platforms. He’s also your follower. We will contact one more specialist for the proofreading on the site.